Themen

JFF_KW_Pfeil-orange
Nachhaltigkeit

Eines der politischen Themen der jungen Generationen ist der Klimawandel. Durch Nachrichten, die Schule, Freund*innen, die Familie, aber auch Social-Media-Angebote kommen Kinder und Jugendliche schon früh mit dem Thema Nachhaltigkeit in Kontakt.

Nachhaltigkeit ist ein vielschichtiges Thema. Es reicht nicht aus Klimawandel und Umweltschutz aufs Tableau zu bringen. Eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft kann nur gelingen, wenn neben der ökologischen Ebene auch die ökonomische und die soziale Ebene in den Blick genommen werden. Schließlich greifen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft ineinander und stehen in wechselseitiger Abhängigkeit. Wirtschaftliche und soziale Dynamiken dürfen in pädagogischen Angeboten also nicht vernachlässigt werden.

Eine gute Orientierung für den Themenkomplex bieten die 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN). Diese sind 2015 im Rahmen der „Globalen Nachhaltigkeitsagenda“ entstanden und sollen bis 2030 umgesetzt werden. Hier setzt das Konzept der BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Es möchte Werte und grundlegendes Wissen in Bezug auf einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lebensstil vermitteln und darüber hinaus zum Nachdenken und Handeln anregen. An dieser Stelle bietet sich ein guter Anknüpfungspunkt für die medienpädagogische Praxisarbeit. Die Methode der Aktiven Medienarbeit eignet sich besonders für eine partizipative und handlungsorientierte Herangehensweise: Indem selbstbestimmt Medienprodukte erstellt werden, kann sich mit den eigenen Themen und Erfahrungen auseinandergesetzt werden. Durch das Prinzip der Gruppenarbeit werden auch soziale Kompetenzen gestärkt. So können die Teilnehmenden mit ihren den Mitmenschen und der Umwelt in Austausch treten und die Gesellschaft mitgestalten.

Einige Gedanken und Anregungen zum Thema „BNE – Alles auf Kurs Nachhaltigkeit?!“ von Nicolas Krajewski, Bayerisches Umweltministerium, auf der Kreativwerkstatt im Dezember 2022 finden Sie hier.

Digitalisierung

Junge Menschen wachsen in einer Welt auf, die von digitalen Medien durchdrungen ist. Smarte Geräte sind im Alltag unverzichtbar und digitale Medien unabdingbar für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. Es gilt also junge Menschen für ein souveränes Leben mit digitalen Medien zu stärken. Denn nur so können sie die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Welt nutzen, sich vernetzen, informieren, kreativ sein und Gesellschaft mitgestalten.

Auch im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung bietet die Digitalisierung viele Chancen. Durch den Einsatz von smarten Technologien kann der Energieverbrauch z. B. von Industrie und Privathaushalten reduziert werden. Darüber hinaus können gewisse Rohstoffe durch die Digitalisierung eingespart werden (z. B. Papier). Intelligente Verkehrssysteme, die Förderung von Elektromobilität und Sharing-Konzepte gestalten die Mobilität effizienter und umweltfreundlicher.

Allerdings erfordert Digitalisierung gleichzeitig auch einen hohen Hardware- und Dateneinsatz, der ökologische und soziale Probleme verursacht. Häufig werden bei der Gewinnung von Rohstoffen für digitale Geräte menschenunwürdige Bedingungen in Kauf genommen, was aus ökologischer und sozialer Sicht verheerend ist. Die Produktions- und Lieferprozesse sind von Profit- und Machtinteressen geprägt und berücksichtigen selten den Faktor „Nachhaltigkeit“. Hinzu kommt, dass viele Endgeräte so konzipiert sind, dass sie nach kurzer Nutzungsdauer entsorgt werden müssen.

Akteur*innen der Jugendarbeit und Medienpädagogik müssen also das angemessene Maß finden. Mit dem Konzept der Digitalen Suffizienz liefern die Wissenschaftler Prof. Dr. Tilman Santarius und Dr. Steffen Lange hilfreiche Ansatzpunkte (mehr dazu hier: Smarte grüne Welt? Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit.). Zentral ist für sie die Abwägung: Wie viel Digitalisierung ist notwendig und wie wenig Digitalisierung möglich? So kann eine nachhaltige Digitalisierung vorangetrieben werden, die allen Menschen die Teilhabe an Bildung und Gesellschaft ermöglicht.

Einige Gedanken und Anregungen zum Thema „Digitalisierung – Alles auf Kurs Nachhaltigkeit?!“ von Mareike Schemmerling, JFF – Institut für Medienpädagogik, auf der Kreativwerkstatt im Dezember 2022 finden Sie hier.